deutscher Filmemacher, Autor und Videokünstler; Redakteur bei "Filmkritik" 1973-1984; v. a. als Essay- und Dokumentarfilmer bekannt, u. a. "Nicht löschbares Feuer", "Zwischen zwei Kriegen", "Leben: BRD", "Die Umschulung", "Nicht ohne Risiko"; Videoinstallationen u. a.: "Deep Play" (documenta 12); auch Co-Autor mehrerer Spielfilme von Christian Petzold (u. a. "Barbara", "Phoenix")
* 9. Januar 1944 Neutitschein/Sudetenland
† 30. Juli 2014 nahe Berlin
Herkunft
Harun Farocki wurde während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) am 9. Jan. 1944 im damals sudetendeutschen Neutitschein (heute: Nový Jičín, Tschechien) geboren. Er war der Sohn eines indischen Arztes, Abdul Qudus Faroqui, der in den 1920er Jahren nach Deutschland eingewandert war, und seiner deutschen Frau Lili, geb. Draugelattis. F. hatte eine Schwester, Suraiya. Nach einer mehrjährigen Odyssee durch Asien und Europa (ab 1946) ließ sich die Familie 1958 in Hamburg nieder, wo der Vater eine chirurgische Praxis eröffnete.
Ausbildung
Nachdem F. als Jugendlicher mehrfach durch Europa getrampt war, holte er in West-Berlin ab 1962 im Abendstudium das Abitur nach und schrieb sich zunächst für ein Studium der Theaterwissenschaft, Soziologie und Publizistik ein. Ab 1966 studierte er im ersten Jahrgang an der Deutschen Film- und ...